Am 26.01.1976 – also vor 45 ! Jahren - hat der Magistrat der Stadt Kaltenkirchen Werner Finnern mit der Betreuung des Jahrmarktes beauftragt. Und die Aufgabe des Marktmeisters für den Jahrmarkt nimmt der inzwischen 77jährige Kaltenkirchener seitdem ununterbrochen wahr.
Anlass genug für eine Gratulation durch Bürgermeister Hanno Krause und Bürgervorsteher Hans-Jürgen Scheiwe, die einen Büchergutschein und einen Blumenstrauß überreichten.
„Herr Finnern ist ein sehr engagierter Marktmeister, der
dafür gesorgt hat, dass der Kaltenkirchener Jahrmarkt einer der bestbesuchten
Jahrmärkte in Schleswig-Holstein ist, wie uns auch aus Schaustellerkreisen
immer wieder bestätigt wird. Dafür, und für die konstante und konstruktive
Zusammenarbeit seit nunmehr 45 Jahren, möchten wir uns noch einmal herzlich
bedanken.“, so Bürgermeister Hanno Krause.
Die Arbeit des Marktmeisters beginnt in der Regel im
Februar jeden Jahres, wenn die bis zum 31.01. in der Stadtverwaltung
eingehenden Bewerbungsunterlagen für den kommenden Jahrmarkt gesichtet,
sortiert und vorbewertet werden. Es gehen in der Regel um die 230 Bewerbungen
ein und es können ca. 80 Zusagen erteilt werden.
Sichergestellt werden muss bei der Auswahl unter
anderem, dass der Jahrmarkt attraktiv ist, immer wieder auch Neuheiten einen
Platz finden, die Stellplatzfläche optimal ausgenutzt wird und die Versorgung,
insbesondere auch mit Strom, funktioniert.
Letzteres, also die Versorgung der Stellplätze mit
ausreichendem Strom, aber auch die Vergrößerung der Aufstellflächen und die
Verlagerung der mit dem Jahrmarkt verbundenen Geräuschemissionen, waren der
Grund dafür, dass der Jahrmarkt seit 1985 nicht mehr in der Innenstadt ,sondern
seitdem auf dem Festplatz in der Norderstraße, stattfindet.
Der Jahrmarkt findet traditionell immer Anfang
September, in der Regel am 2. Wochenende nach Abschluss des Sommer-Doms in Hamburg,
in Kaltenkirchen statt - seit dem Umzug auf den Festplatz an 4 Tagen, von
Freitag bis Montag (an dem sich traditionell viele Betriebe auf dem Jahrmarkt
treffen). Am Vorabend kommen Schaustellende, Verwaltung und Sicherheitskräfte
zum traditionellen Klönschnack zusammen, um sich zum anstehenden Jahrmarkt
auszutauschen, die getroffenen organisatorischen Maßnahmen zu verkünden und die
bestehenden Regeln in Erinnerung zu rufen.
Der Marktmeister ist Ansprechpartner für die
Marktbeschickenden, für die Marktbesuchenden und das Bindeglied zur
Stadtverwaltung.
„Während
der Jahrmarktstage bin ich täglich ca. 1 Stunde vor Marktbeginn bis zum
Marktende auf dem Festplatz anwesend, um jederzeit zur Lösung von Problemen
jeglicher Art behilflich zu sein. (z.B. Stromausfall bei einem Geschäft, suchen
eines abhanden gekommenen Kindes, Klärung von Lärmbeeinträchtigungen der
Geschäfte untereinander und vieles anderes mehr). Ferner nutze ich die Zeit der
Anwesenheit zu Kontaktgesprächen mit den Schaustellern.
Dankbar
bin ich meiner Frau Marianne, die mich sehr in dem Bestreben meines „Hobbys“ –
Marktmeister zu sein – unterstützt.
Die
Corona-Pandemie mit den Auswirkungen, dass das Schausteller-Leben damit seit
Jahresanfang 2020 fast total zum Erliegen gekommen ist, hat mich sehr berührt.
Dennoch hoffe und wünsche ich, dass wir alle gesund bleiben und ich die
Marktmeistertätigkeit im alten Glanz früherer Zeiten gemeinsam mit den
Schaustellern und einer großen Publikumsmenge bald wieder auf dem Festplatz
durchführen kann.“ so Werner Finnern.
Übrigens: Herr Finnern hat bereits vor seiner Beauftragung zum Marktmeister 1976 in der Zeit von 1967 bis 1975 den damaligen Marktmeister Erwin Hein unterstützt und gemeinsam mit ihm die Marktstandgebühren bar kassiert.