Die Stadt Kaltenkirchen unterhält partnerschaftliche Beziehungen zu Kommunen in Deutschland, Polen und Dänemark. Austauschbesuche, aber auch gegenseitiger Informationsaustausch und materielle Hilfe in den vergangenen Jahren haben dafür gesorgt, dass auch zahlreiche private Verbindungen zwischen Kaltenkirchener Bürgerinnen und Bürger der partnerschaftlich verbundenen Kommunen entstanden sind.
Die Ansprechpartnerin für die Patenschaften ist
Frau Edlefsen
Tel.: 04191/939-418
Die Stadt Aabenraa (deutsche Schreibweise: Apenrade) liegt landschaftlich sehr reizvoll direkt an einem Meeresarm der Ostsee in der grenznahen Region Süddänemark. Am 01.01.2007 trat in Dänemark eine Gebietsreform in Kraft und seit dem ist der Ort zugleich das Zentrum der 60.000 Einwohner/innen zählenden Großkommune Aabenraa. Bis zu diesem Zeitpunkt bestanden die städtepartnerschaftlichen Beziehungen zwischen der Stadt Kaltenkirchen und der Kommune Rødekro, die mit Inkrafttreten der Gebietsreform zu einem Teil der Großkommune wurde. Es herrscht sowohl von dänischer als auch von deutscher Seite Einigkeit darin, die partnerschaftlichen Kontakte künftig zwischen der Kommune Aabenraa und der Stadt Kaltenkirchen fortbestehen zu lassen. Im Rahmen eines im November 2007 stattgefundenen Besuchs einer Delegation aus der Kommune Aabenraa in unserer Stadt wurde dann auch das neue Partnerschaftsschild enthüllt – als ein sehenswertes Zeichen gemeinsamer Verbundenheit.
Das kleine Städtchen Putlitz mit knapp 2.000 Einwohnern liegt auf der halben Strecke an der Autobahn zwischen Berlin und Hamburg im nordwestlichen Zipfel des Landes Brandenburg. Im Jahre 948 wurde der Ort mit seinem Burgwall in der Stiftungsurkunde des Bistums Havelberg erstmalig erwähnt. Fast 800 Jahre waren die Geschicke des Ortes mit dem Adelsgeschlecht der Edelen Herren Gans auf das engste verbunden. Es gehörte zu den mächtigsten Rittern jener Zeit in der Mark Brandenburg. Bereits 1276 wird ein Johann von Podlist als marktgräflicher Marschall aufgeführt und seit 1373 hatten die Gänse zu Putlitz das Obermarschallsamt der Mark Brandenburg inne. Schon im 15. Jahrhundert wurde der Ort mehrere Male stark zerstört, besonders verhängnisvoll wirkte sich der Dreißigjährige Krieg aus. Die Stadt brannte 1638 völlig nieder und war 13 Jahre lang unbewohnt. Mitte des 17. Jahrhunderts ließen sich Siedler aus Sachsen, Hannover und Holstein in Putlitz nieder. Die Stadtherren bewilligten neue Privegien, um das Gewerbe und die Landwirtschaft zu fördern. Zahlreiche niedrige Fachwerkhäuser prägen bis in unsere Zeit das Bild des kleinen Ackerbürgerstädtchens. Nach dem Dreißigjährigen Krieg blieb die Burg unbewohnt und zerfiel gänzlich, nur der Burgfried wurde um 1890 mit staatlicher Unterstützung instandgesetzt und ist bis heute Wahrzeichen und Aussichtsturm zugleich. Bis zur Wende 1990 gab es in Putlitz einige genossenschaftliche und volkseigene Betriebe, in denen die Bürger der Stadt und Umgebung Beschäftigung fanden. Mit der Einheit Deutschlands vollzogen sich auch in Putlitz tiefgreifende Veränderungen. Der Verlust von zahlreichen Arbeitsplätzen bewog vor allem jüngere Leute, die Stadt zu verlassen, um Arbeit in strukturstärkeren Orten zu suchen. Damit verbunden war auch das Ansteigen der Arbeitslosigkeit auf über 25 % in der Region. In Putlitz befindet sich seit 1992 der Sitz der Amtsverwaltung Putlitz-Berge mit 17 amtsangehörigen Gemeinden mit 6.100 Einwohnern. Zu den Sportstätten der Stadt gehören u.a. eine 4-Bahnen-Kegelanlage, ein Freibad, ein Fußballplatz, ein Reitplatz und Turnhalle. Das kulturelle und gesellschaftliche Leben wird maßgeblich von den 10 eingetragenen Vereinen geprägt. Eine evangelische Kirche und eine Begegnungsstätte der evangelisch-freikirchlichen Gemeinden ermöglichen die Religionsausübung im wesentlichen im Ort. Die allgemeinärztliche Versorgung wird von 3 niedergelassenen Ärzten abgesichert. Ein Zahnarzt, 2 Tierärzte und eine Apotheke vervollständigen die medizinische Betreuung. Die Landwirtschaft ist neben dem Dienstleistungsgewerbe der wichtigste Beschäftigungszweig.
Die Stadt und Gemeinde Kalisz Pomorski liegt auf einer Seenplatte (Drawsko) zwischen 4 Seen und wird von dem Fluss Drawica durchzogen. Das Gebiet um Kalisz Pomorski ist waldreich und wird von landwirtschaftlich genutzten Flächen unterbrochen. Zu der Gemeindeverwaltung gehören eine Stadt, 14 Dörfer und 2 Siedlungen. Die Gemeindefläche umfasst 48.073 ha, wovon 25.860 ha Waldfläche sind. Im Verwaltungsbereich leben derzeit 7.754 Einwohner. Kalisz Pomorski gehört der Fläche nach zu den größten Dorfgemeinden Polens. Im Gebiet sind alte Siedlungsgebiete aus der Stein- und Bronzezeit vorhanden. Die erste Burg sowie die daneben liegende Fischer- und Bauernsiedlung datieren offenbar bereits aus dem 8. Jahrhundert. In den folgenden Jahrhunderten wechselten die Herrschaften durch Polen und deutsche Ostkolonisatoren über den Ort ab. Im Zuge der Ostkolonisation entstand im 14. Jahrhundert eine weitere Burg., deren Reste heute noch zu erkennen sind. Ein Großfeuer im 18. Jahrhundert zerstörte 130 Häuser der Stadt, was gleichzeitig den Verfall bedeutete. Der Ort erholte sich erst im 19. Jahrhundert, wozu u.a. der Bau der Eisenbahnstrecke sowie die Industrieentwicklung beitrug. Zeitweilig war der Ort auch als Erholungszentrum bekannt. Während des zweiten Weltkrieges wurde die Stadt zu 75 % zerstört und nicht wieder hergestellt. Aus dem deutschen Kallies wurde Kalisz Pomorski. Stattdessen entstanden große Wohnhäuser, die zu einer Disharmonie zu der Landschaft führten. Die ursprüngliche Bevölkerung wurde vertrieben oder umgesiedelt. Neue Bürger aus allen Gegenden Polens wurden angesiedelt. Nach dem II. Weltkrieg entstanden große landwirtschaftliche Betriebe, die die wirtschaftliche Entwicklung von Kalisz Pomorski bestimmten. Nach der Regierungsreform in Polen und dem Zusammenbruch der staatlichen Betriebe wurde eine große Arbeitslosigkeit verzeichnet, deren Auswirkungen noch bis heute zu spüren sind. Wirtschaftlich lebt die Gemeinde von der Landwirtschaft, Holzindustrie und Forstwirtschaft. Es entstanden kleinere private landwirtschaftliche Betriebe. In den letzten Jahren kamen einige private Geschäfte, Kleinhandel, Transportdienste, Gastronomie, Möbelproduktion, Hotelgewerbe etc. hinzu. 1993 wurde eine moderne Kläranlage in Betrieb genommen. Da allerdings noch nicht alle Wohnhäuser an die Kanalisation angeschlossen sind, versucht die Gemeinde, mit Hilfe von Mitteln der Europäischen Union den Vollausbau voranzutreiben. Darüber hinaus treibt die Gemeinde den Ausbau der Erdgasversorgung voran, um einen umweltbewussten Beitrag zu leisten und die Umgebung als Erholungsgebiet zu erhalten. Die Gemeinde möchte wieder als Ferienort bekannt werden. Die Entwicklung der Stadt, ein schönes Stadtzentrum, gepflegte Grünanlagen und mehr Einfamilienhaussiedlungen lassen hoffen, dass dieses Vorhaben gelingt. Die Stadt Kaltenkirchen trägt die Patenschaft für die Heimatgruppe Kallies, die sich aus einem Zusammenschluss der vertriebenen Bewohner der ehemals deutschen Stadt Kallies gebildet hat und die Erinnerung an die ursprüngliche Heimat aufrechterhält.